Chronik Teil 1 - Vereinsgründung - die ersten Jahre

Vereinsgründung im Jahr 1913

Im Frühjahr des Jahres 1913 hat eine kleine Gruppe von turnbegeisterten jungen Leuten vom aufgelösten Turnverein Hegnach folgende Sportgeräte käuflich erworben:

1 stationäres Reck,

2 Matten,

1 Hantel,

1 Stoßkugel und

mehrere paar Holzkeulen.

Mit dem Erwerb dieser einfachen Sportgeräte wurden mit die Voraussetzung zur Gründung des Turnvereins Neckarrems geschaffen.

Bei der sich anschießenden Gründungsversammlung im Gasthaus „Löwen" wurde Gottlieb Mayer, Zimmermann, zum 1. Vorsitzenden gewählt. Weiter wurden Wilhelm Godel als Turnwart, Paul Ulmer als Schriftführer und Albert Mannsperger als Zöglingswart gewählt. Weitere Gründungsmitglieder waren Ernst Blumhardt, Wilhelm Fischer, Albert Godel, Karl Godel, Friedrich Holzwarth, Ernst Obergfäll, Friedrich Obergfäll, Gottlieb Obergfäll, Albert Sautter, Karl Sautter, Hermann Schäfer, Friedrich Volz und Hermann Volz.

Als Zöglinge gehörten dem Verein an (14-18jährige): Friedrich Bayh, Karl Dautel, Emil Häcker und Gottlieb Schäfer.

Der Sportbetrieb wurde sofort begeistert aufgenommen. Schon ein paar Wochen später trat der junge Verein unter dem Namen „Turnverein Neckarrems" erstmals an die Öffentlichkeit.

Das Turnen wurde damals im Freien durchgeführt zwischen dem Gasthaus „Löwen" und der Rems. Ein ganz besonderes Ereignis für den Verein und die Öffentlichkeit war das Gründungsfest im Mai 1913, das ebenfalls in diesem Bereich stattgefunden hat.

Zum Nachbarverein Aldingen, der bei der Vereinsgründung Pate stand, pflegte der Verein gute Beziehungen. Am 26. Juni 1914 beteiligte sich der Verein mit einer Musterriege am Verbandsturnfest in Kornwestheim und konnte dank der Unterstützung von Mitgliedern des TV Aldingen bereits beachtliche Erfolge erzielen.

28 aktive Mitglieder zählend, schloss sich der Verein dem „Schwäbischen Turn- und Spielverband" an.

Der Ausbruch des 1. Weltkriegs im August des Jahres 1914 unterbrach die Aufbauarbeiten des Vereins. Der gesamte Turn- und Spielbetrieb musste eingestellt werden. Zehn hoffnungsvolle junge Sportler und der Vorsitzende Gottlieb Mayer kehrten nicht mehr in ihre Heimat zurück.

Neubeginn nach dem 1. Weltkrieg

Das Ende des 1. Weltkrieges mit den folgenden politischen und wirtschaftlichen Wirren, konnte den Willen der Vereinsmitglieder nicht brechen, das Vereinsleben wieder schrittweise aufzubauen und die Vereinsziele mit Leben zu erfüllen. Bereits zu Beginn des Jahres 1919 stellten sich die Mitglieder für den Neubeginn zur Verfügung. Für die Aufnahme und Ausweitung des Sportbetriebs wurden weitere Übungsgeräte angeschafft.

Neben dem Turnen fand in der Folgezeit der Leichtathletiksport immer mehr Interesse bei den Vereinsmitgliedern. Dies führte zu einer Ausweitung des Übungs- und Sportbetriebs. Als Beweis für die sportliche Betätigung ist ein örtliches Turn- und Sportfest in den „Neckarwiesen" (heute Firmen Krieger) im Jahr 1928 zu erwähnen. Eine hohe aktive Teilnehmerzahl, mit einer beachtlichen Zöglingsgruppe (Jugendliche) nahm an dieser Sportveranstaltung teil. Auch ein Fußball durfte schon damals nicht fehlen. Trotz der sich steigernden Inflationsrate mit einem nahezu vollkommenen wirtschaftlichen Zusammenbruch wurden die Vereinsziele weiter verfolgt. Dank großer finanzieller und materieller Opfer der Vereinsmitglieder konnten auftretende Schwierigkeiten ausgeräumt und der Sportbetrieb weitergeführt werden.

Fahnenweihe am 2. September 1923

Der 2. September 1923 wurde zu einem besonderen Meilenstein im Leben des 10jährigen Vereins. An diesem Tag wurde das Fest der Fahnenweihe unter großer Beteiligung der Bevölkerung und der Brudervereine gefeiert. Für die Fahne musste die damals astronomische Summe von „28.000.000 Mark" aufgebracht werden. Sie trägt die Aufschrift:

„Frisch – Frei – Stark – Treu

Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten"

"Freie Turn- und Sportvereinigung Neckarrems"

Für diesen besonderen Festtag stellte die Gemeinde 100 Stück Maien aus dem Gemeindewald zur Verfügung, jedoch unter der Bedingung, dass diese nicht verkauft werden dürften.

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